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Testbericht Sankt Peter Ording August 2014

Ein super Test-Event: fast alle Kite-Marken haben es ermöglicht, schnell und unkompliziert den direkten Materialvergleich durchzuführen! Da war es dann auch nicht tragisch, dass einige Schwachwindtage dabei waren: eine prima Gelegenheit, alle Leichtwindkites zu testen – und auch im Vergleich zum Flysurfer kennen zu lernen.

Ein großes Lob an alle Anbieter: super freundliche Teams vor Ort! Natürlich hat sich die Größe der Stände etwas am Marktanteil orientiert, schließlich war das Testen kostenlos und damit schon eine merkliche Investition der Hersteller.

Besonders aufgefallen sind mir folgende Stände:

  • Core – nach meinem Eindruck mit Abstand am meisten Material dabei, sehr schnelle und unkomplizierte Ausleihe, und auch am Abend konnte man noch raus wenn andere schon am Wegpacken waren; schade: die Einzigen, die Ihre Wave-Boards nicht in den Verleih gegeben haben
  • North – wie beim Mercedes-Händler, detailliertes Ausleihe-Tracking mit iPad (wer welches Material wann); sehr professionell, aber mir hat das Motto der meisten Anderen mit „grab a kite and go“ besser gefallen
  • Slingshot – bekommt den Kreativitätspreis: sie haben das Material (Boards) immer wieder neu – und kreativ – im Sand aufgebaut

Aber jetzt zur Sache: wie hat sich das Material geschlagen?

Vorab: mir sind eigentlich keine „schlechten“ Kites untergekommen, die Unterschiede liegen im Detail – und der persönlichen Präferenz. Mein Gewicht liegt bei 70 kg. Hier mein Resümee:

Kites:

  • Leichtwind: meine Favoriten sind Core GTS 3 LW 17 qm (wird mein Leichtwind-Allround-Kite) und XR3 19 qm (bisher mein Leichtwindkite: Core XR2 15 qm)
    Nicht getestet: Relaunch, da ich keinen der großen Schirme gewassert habe
    Im Detail: der GTS fühlt sich deutlich kleiner an und macht trotz der Größe viel Spaß, er ist eine Kreuzung zwischen GTS und XR3; vom XR3 in 19 qm hatte ich bisher aufgrund der schieren Größe Bedenken (ich dachte, was bringt der einem relativ leichten Fahrer wie mir noch), allerdings konnte er bei schwachem Wind m.E. durchaus mit dem Flysurfer 18 qm Speed 4 mithalten – bei mehr Spaß weil noch deutlich agiler. Für mich ist – bei absolutem Leichtwind – der 19 qm die beste Wahl; weitere Schirme die ich getestet habe waren:

    • Flysurfer Speed 4 in 18 qm: bin ich mehrmals gefahren, und überhaupt erstmal Flysurfer Schirme. Erfreulich: der Umstieg ist total einfach, ich konnte sofort und problemlos damit fahren; ins Wasser ist er nie gefallen, also keine Aussage zum Relaunch. An Land war allerdings auch der Start mit Nase auf dem Boden ganz einfach. Da der Wind recht schwach war, gab es mal eine halbe Stunde in der ich der Einzige auf dem Wasser im Fahren war (bei Wind gab es eher 50+ Kites auf dem Wasser); da war allerdings auch bei mir – trotz Flydoor – Sinusfliegen angesagt
    • Slingshot Turbine 17 qm: alles ok, mir fällt jetzt nichts spezielles mehr dazu ein
    • North Juice 18 qm: gut, vielleicht einen leichten Ticken träger als der Core, auf jeden Fall mehr Barkräfte; die 5te Leine fand ich optisch nicht so gut (hängt meist mehrfach verdreht in der Luft rum)
    • Spleene QX Light 15,5 und 17,7 qm: gut, fand ihn auch recht flott in der Luft; wenn dann lieber den Größeren kaufen
    • Cabrinha Velocity 18 qm: leider nur kurz getestet, schien mir aber ganz ok; nachdem die Safety unbeabsichtigt ausgelöst hat (m.E. viel zu empfindlich), war mir das zu riskant und ich habe Schirm und Bar gleich zurück gebracht
  • Mid-Size
    • North Rebel 13 + 14 qm
    • Core GTS 3 14 qm
  • Small
    • Core GTS 6 + 9 qm
    • Core XR3 9 qm
    • Liquid Force Energy 8 qm

Bars:

Die größten Unterschiede fand ich bei den Bars. Die beste Bar war für mich eindeutig die Core Sensor Bar. Sehr gut waren auch die Bars von North und Spleene – wobei ich der baumelnden 5ten Leine bei North wenig abgewinnen kann. Der Rest hat mich nicht überzeugt – auch wenn man damit natürlich fahren kann. Die Cabrinha-Bar war viel zu empfindlich und hat mir eine Fehlauslösung beschert – geht gar nicht (wir hatten da auch immer wieder mal ablandigen Wind!). Die Liquid Force Safety hatte am Strand beim Test (war wohl vorher mit etwas Sand zusammengebaut worden) kaum ausgelöst (mehrfaches Wegschieben notwendig). Die Core ist m.E. am besten zu Ende entwickelt, North ebenfalls ausgereift, Spleene fehlt noch etwas Feinschliff. Der Rest (LF, Cabrinha, Best) macht im Vergleich dazu den Eindruck als läge er noch eine Entwicklungsgeneration zurück.

Bindungen / Footstraps:

Am besten fand ich die Footstraps von North, auch Spleene fand ich sehr gut. Die von Core sind ok aber verbesserungsfähig.

Leichtwind-Boards:

  • Die LW-Boards von Carved sind schon echt fein: sehr leicht, fahren sich recht agil und machen am meisten Spaß. Wer das Geld hat sollte zugreifen.
  • Die Core LW-Boards fand ich prima, empfehle ich für den normalen Geldbeutel
  • Die Slingshot Glide Boards (150/160) sind deutlich schmaler als andere, mit der Idee, dass man ja eh auf der Kante fährt. Klappt wenn es ausreichend Wind hat, aber bei Leichtwind, der auch mal kurz Pause macht, klappt das nicht mehr gut. Ich würde mir kein schmales Leichtwind-Board zulegen.
  • Flysurfer Flydoor (Finnen nur auf Fersenkante): klar gut für wenig Wind, m.E. aber zu kleiner Einsatzbereich, sobald eine Böe durchzieht will man ja vielleicht auch mal springen; lieber eine großer „normale“ und wirklich leichte Door!